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Rappenschwilischer Journal
Den 27 Decembris am tag des ufbruchs
umb 3 uhr nach mitten tag ist Ihre werht.(er)
Hr Burgermeister Waser, Nach dem
er die völkher uf d(em) Krewel besichtiget
nacher wedenschwil vereiset, alwo er
Nachts umb 7 uhr angelanget, und schon grad
bey d(er) Tafell ob dem Nachtessen
angetroff(en)
Junkh(er) Haupt(mann) Hans Heinrich Escher
Rittmeister Werdmüller, bey dem sach,
Hr Haupt(mann) Hoffmeister S zuo welchen Er
Hr burgermeister uf fründliche begehren
der anwesend[en] und Hr Landvogts daselbst
sich
gesetzt und vertrawlich(en) gemelt(en)
Officieren
die Ursach(en) seiner eilen vermeldet
mit erofnung was obhanden, auch wie
Herr General diesen abendt werde
uffgebroch[en] sin (uff gegen) Rappenschwyl
zuo
attaquieren, sines vermuthes werde (er)
man mit den armiert(en) Sch(utz)iffen uff die
Bits, die Höf,
Hurdner Schanz, und Bruggeln zuo geh(en)
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Rapperswiler Journal 27.12.1655 bis
26.01.1656 (Alter Kalender) über die Tätigkeit von Herrn Bürgermeister
Waser, der Stadt Zürich, (Kriegsrat mit Vollmachten) während dem
Rapperswilerkrieg, verfasst von einem Schreiber des Bürgermeisters
Waser.
Am 27. Dezember, am Tage des Aufbruchs, um
drei Uhr nachmittags, ist Ihr werter Herr Bürgermeister Waser, nachdem
er die Truppen im Kräuel (Zürich, linkes Sihlufer, heute
Kasernenstrasse) besichtigt hat, nach dem Schloss Wädenswil gereist, wo
er nachts um sieben Uhr angelangt ist und beim Nachtessen Junker
Hauptmann Hans Heinrich Escher, Rittmeister Werdmüller und Hauptmann
Hoffmeister angetroffen hat.
Auf das freundliche Begehren der Anwesenden
und von Landvogt (Hans Escher) hat sich Bürgermeister Waser hinzugesetzt
und den erwähnten Offizieren vertraulich die Ursache seiner Eile, sowie
die Lage eröffnet, dass noch diesen Abend Herr General (Hans Rudolf
Werdmüller) mit den Truppen aufbrechen werde, um die Stadt Rapperswil
anzugreifen. Seiner Vermutung nach werde man mit den Kriegsschiffen vor
den Höfen, der Hurdner Schanz und der Rapperswiler Brücke aufkreuzen.
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m(ü)ssen? dann der Hr General ihne
alhand verwissen
mit 1 verkundnus nach verrichtet(em) Anschlag
in einem schutz Schiff abzuohol(en), ohn
und
alles verlauf zuo beachten. Wollend
hiemidt die Herren allerseiths gebedt(en)
sin, sich uf allen Fahl gerüst zuohalt(en).
Disere ytrückliche erofnung und anschlag
hat den Anwäsend(en) woll gefall(en), auch
darüber hin u(nd) vill discuriert word(en)
wan die sach(e) dergstalt werde angegri-
ffen werden, werde vermittlest dätlicher
hülf Rapperschwyl, sampt d(en)
angränzenden
Höfen, die ohne das, wider die
Schwizer ihre oberkeit schwirig, baldt
in unsrer handen sin. Under das zuo
erkundigen in was postur der gegentheil
stande, ist von Herr Bürgermeister mit
Convent der anwäsend(en) gut befund(en)
Word(en) ein Spärh uf dem Wasser
us zuoschikhen der den Höfen nachstriche
Und bey finsterer Nacht erkundige
obe unser Anschlag ihnen nit etwan
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Der General müsse ihn anschliessend mit
einem Bericht in Kenntnis setzen und ihn nach dem Angriff mit einem
Kriegsschiff abholen, damit er den weiteren Verlauf beobachten könne.
Die Herren Offiziere seien hiermit allseits gebeten, sich für jeden Fall
bereit zu halten.
Diese eindrückliche Eröffnung und der Angriff
auf Rapperswil haben allen Anwesenden wohl gefallen und es wurde auch viel
darüber hin und her diskutiert. Wenn die Sache auf diese Weise
ausgeführt werde, könne mit tatkräftiger Hilfe Rapperswil samt den
angrenzenden Höfen von Schwyz abgeschnitten, in Schwierigkeiten kommen
und bald in der Hand der Zürcher sein. Um auszukundschaften in welcher
Position der Feind sich befinde, wurde von Herrn Bürgermeister mit
Zustimmung der Anwesenden beschlossen, einen Späher auf dem Wasser
auszuschicken, der bei Nacht in den Höfen abklären soll, ob dem Feind
der Angriff auf Rapperswil
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schon bekandt, und si in der gegenwehr
begriffen. Welches effectuiert word[en
nach morgens gegen 7 Uhr Hr.
Burger(eister)
angezeigt worden, wie alles in den
Höfen still, und man erachte, den uf sy
gemachte Anschlag, ihnen noch verborg(en)
were. Unsere Sehw schiff und völker aber
beträffend, habe derselben die usgeschikte
spärh nüd vernämmen können. Indes
langt von Ötikh(en) an , Hr Hauptm(ann)
Escher,
er solle als bald us befelch Hr. General(en)
sich zuo über d(en) sehe stossen lassen, und
mit ihme sich conjugieren. Auch solle
Hr. Rittmeister Werdmüller mit seiner
Compagni zuo Pferd, und Hr Hauptm(ann)
Hofmeist(er) mit seiner Compagnie zuo
fuss nacher Richtenschwil marschieren
welches auch morgens umb 5 uhr
geschech(en), in gegenwart Hr. Bürgerm(eister)
Wasers, welcher näbet Hr Pfarer
Draber? den abreisend(en) beweglich
Zougesproch(en) und sy zur dapferkeit
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schon bekannt sei und ob schon
Gegenmassnahmen getroffen wurden.
In die Tat umgesetzt, wurde morgens gegen sieben
Uhr dem Bürgermeister berichtet, dass in den Höfen alles still sei und
man vermute, dass der Angriff auf Rapperswil den Schwyzern noch nicht
bekannt sei. Aber auch von den eigenen Schiffen und Truppen sei nichts
zu vernehmen gewesen. Indessen kommt von Ötikon (Stäfa) der Befehl vom
General, Hauptmann Escher solle sich über den See rudern lassen und sich
bei ihm melden. Ebenso geht der Befehl an Rittmeister Werdmüller mit
seiner Kompagnie zu Pferd und Hauptmann Hofmeister mit seiner Kompagnie
zu Fuss nach Richterswil zu marschieren. Um fünf Uhr morgen war
Abmarsch, in Gegenwart vom Bürgermeister Waser welcher neben Pfarrer
Traber den ausrückenden Truppen bewegt zugesprochen und sie zu
Tapferkeit
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vermanet, mit vermeldung wie man
gern weiter mit unsren Eidgnossen
von Schwiz in fridt und einigkeit ge-
läbt hedte, wan aber einer, mit
sienen Nachbawren nit lenger fried(en)
halt(en) könne als d(ie) selbige wöllen;
wie dan sölliches die von Schwiz mit
hartnächtig usschlach(en) des lieben
eidgnössischens Rächten bezügind;
werde eine Oberkeit hierdurch ge-
nöthiget zuo erhaltung ihrer fryheit,
zuo schutz d(er) gethrängt(en) etc: die
gegumkehr, wie hiemit beschäche,
für die handt zuo nämm[en].
Als nun d[er]gstalt das Schloss
Wed[en]schwil an d[er] besazung und
völkheren gäntzlich erlöst worden, auch
bis morgens freitags umb 9 Uhr
kein Bericht von Hr General wie
es ennert sees, und mit eroberung
und berennung Rapperschwill stande,
zuo Wedenschwyl ingelanget. auch
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ermahnt hat, mit der Bemerkung, dass man mit den
Miteidgenossen von Schwyz gerne weiter in Friede und Einigkeit gelebt
hätte, dass aber eine Partei mit seinen Nachbarn nicht länger Frieden
halten könne, als diese wollen. Wie aber dies die von Schwyz mit
hartnäckigem Ausschlagen des eidgenössischen Rechts bezeugten, werde
die zürcherische Obrigkeit hierdurch genötigt, zur Erhaltung ihrer
Freiheit und zum Schutz der Bedrängten etc. Gegenmassnahmen zu
ergreifen, was hiermit geschehe.
Das Schloss Wädenswil war nun von der Besatzung und Truppen gänzlich
verlassen. Auch bis Freitagmorgen um neun Uhr war kein Bericht vom
General, wie es auf der anderen Seite vom See und mit dem Angriff auf
Rapperswil stehe, in Wädenswil eingetroffen.
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Und Hr Burger[meister] erachtet den anschlag
den feinden nunmehr werde entdeckt
und bekannt sin, ist er darüber in
trurige und sorgfeltige gedankhen kommen
kommen, und als dass er sich resolviert?
nit weiter uf Hr General(s) bericht
des geschäft beschaffenheit halb(er) zu
warten, sonder(n) sich entschlossen
den Augenschein selbst in zuo nämmen
und zuo dem end sich über see nacher
Ötikh(en) in einem halben mann? na(c)hen stossen
lassen. Weilendt aber Hr Burger(meister)
bey so gewandtem sich höchst notwendig
befund(en) dass der Posten zuo Wedenschwil
mit anderen Völkeren anstadt der nach
Richtenschwil commandirt(en) besetzt und
verteid[igt] werde, auch als grad zur Stundt
Hr Zunftm(eister) und Quartierhauptm(ann)
Holzhalb zuo Wedenschwil ange-
langt hat er selbige nach eroffnung
seiner sorgfalt nabet Hr Landvogt
Escher anbefohlen, d(as) Schloss Wedenschwil
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Da der Bürgermeister annehmen muss, dass der Angriff auf
Rapperswil in der Zwischenzeit entdeckt worden ist und den Schwyzern
bekannt ist, hat er sich nach reiflichen Überlegungen entschlossen,
nicht weiter auf den Lagebericht des Generals zu warten, sondern selbst
einen Augenschein zu nehmen und sich in einem kleinen Nachen über den
See nach Ötikon rudern zu lassen. Weil aber der Bürgermeister bei der veränderten
Lage es für höchst notwendig befand, dass das Schloss Wädenswil,
anstelle der nach Richterswil entsandten, mit neuen Truppen besetzt und
verteidigt werde, hat er den soeben in Wädenswil eingetroffenen
Zunftmeister und Quartierhauptmann Holzhalb nach Eröffnung seiner
Überlegungen anbefohlen, zusammen mit Herrn Landvogt Escher das Schloss
Wädenswil
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mit etwan einer ander Compagni(e)
us seinem underhabenden quartier zuo
versech(en), wolle er indes mit Hr Gene-
ral auch reden dass anstadt Hr Hauptm(ann)
Escher eine andere qualificierte
Persohn zuo einem commendant(en) geor-
dent werde.
Sygen dise Hr Landvogt Echer, Hr
Hauptm Escher, Hr Rittmeister Werd-
müller, Hr Hans Jakob Schneid(er)?
Hr Zunftm(eister) Holtzhalb, und sin Sohn
Beat Holtzhalb.
Als nun ugefehrt umb 10 Uhr vor
mitten tag, freitags d 28. Dezembri
ihr wert Hr Burgermeister zuo Ötikh(en)
angelangt hat er mit verwunderung wider verhoffen
und nicht gering(em) schrekh(en) die unsere Reiiterey
näbet d(er) artolorey marschierendt angen-
troffen nit mit gering verdruss von Hr
Hans Chonrad Holzhalben dem Apo-
tekheren angehört wie des verschienen
nacht weg(en) ruch(en) wegs, und schwere
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mit etwa einer Kompagnie aus seinem unterstellten Quartier zu
versehen. Er wolle indes mit dem General besprechen, dass anstatt
Hauptmann Escher eine andere qualifizierte Person zum Kommandanten
ernannt werde. Seien dies Herr Landvogt Escher oder Herr Hauptmann Escher,
Herr Rittmeister Werdmüller, Herr Hans Jakob Schneider, Herr
Zunftmeister Holzhalb oder sein Sohn Beat Holzhalb. Als nun ungefähr um
zehn Uhr vormittags, Freitag den 28. Dezember 1655 Herr Bürgermeister in
Ötikon (Stäfa) angelangt ist, hat er mit Verwunderung entgegen seinen
Hoffnungen und nicht geringem Schrecken die eigenen Reitertruppen marschierend neben der
Artillerie angetroffen. Mit nicht geringem Verdruss hat er sich von Hans
Conrad Holzhalb dem Apotheker angehört,
wie in der vergangenen Nacht wegen den schlechten Wegen und vor
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sonderlich des gross(en) Steinmörsels man
nit vortrükh(en) können auch die Schiff
zuo Ötiken, und Meil(en) werind ange
halt(en) word(en) us befelch Herrn General(en).
Uff solche relation nun hat Hr Bürger(meister)
der ein stuk weg mit gemeltem Hr
Chonradt Holtzhalben zuo fuss gegangen
sich widerumb zuo Pferd gesetzt
und recta nacher Rapperschwil zu
dem Hr General(en) umb den augenschein
und aller sach Bericht in zuonämmen
gezilet. Als nun (er) Ihr wht
Hr. Bürgerm(eister) nach midten tag geg(en)
ein Uhr dem Läger sich genäheret
hat er mit höchstem beduren müss(en)
sech(en) unsere Soldat(en) alles was sy
antroff(en) sonderlich an sich, bedtblunder und
husrath raub(en) und hinweg trieb(en),
warüber er sich genächeret, und an
dem Schwösterrey sich gelassen umb
zuo erkundigen wo einige officier
od(er) d(er) General selbst(en) anzuo treff(en)
were. In dem ist er zuo Hr Haupt(mann)
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allem wegen dem schweren und grossen Steinmörser man nicht habe vorrücken können.
Auch die Schiffe seien in Ötikon und Meilen auf Befehl des Generals
angehalten worden.
Auf solche Schilderungen hin hat Herr Bürgermeister, der mit dem
erwähnten Herr Conrad Holtzhalb ein Stück Weg zu Fuss
gegangen war, sich wieder aufs Pferd gesetzt, mit dem Ziel nach
Rapperswil zu reiten, für einen Augenschein und den Sachbericht des
Generals zu vernehmen.
Als sich nun Herr Bürgermeister nach Mittag gegen ein Uhr dem Feldlager
näherte, musste er mit höchstem Bedauern zusehen wie die eigenen
Soldaten alles was sie antrafen, vor allem Bettzeug und Hausrat raubten
und hinwegführten. Inzwischen hat er sich dem Schwesterrain (ob Rapperswil)
genähert, um sich zu erkundigen, wo einige Offiziere oder der General
selbst anzutreffen wären. Dazu ist er auf Hauptmann
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Hirzel d(er) bey seiner Compagnie näbet
Hr Lütenambt Howeger gehalt(en), ge-
reden, welchen er, nach ablegung seines
Grutzes, sin usserstes missfall(en) ob d(er)
Verübt(en) unordnung, debandierung d(er) Völker
von der Compagnien, dem unverantwor-
tlich rauben und plünder(en) usserst(en) ernst
bezüget, auch darüber nach dem Hr
General gefragt welcher ihme in
dem Kämbbrater winkel verzeiget
word(en). Und weilen ein zimblich
stolziger weg dahin war, ist Hr Bürger(meister)
von Pferd gestigen, umb sich zuo fuss
dahin zu begeben, indess hat er angetroff(en)
Hr Haupt(mann) Dietrigen? Holzhalb(en) welcher
Hr Bürgermeister fründlich salutiert
und sich anerbot(en) ihne selbst zuo Hr
General(en) zuo begleit(en), hat dem Herrn
auch uff sinem arm den berg hinund(er)
d(er) stozig, und schlipferig war begleitet
welchen nit weniger Hr Bürger(meister) als
ob versamlt(en) sein missfall(en) und bedur(en)
weg(en) allerhandt verübt(er) insolentz sonderlich
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Hirzel zugegangen, der bei seiner Kompagnie war und mit Leutnant
Howeger sprach. Nach ablegen des Grusses, bezeugte er sein äusserstes
Missfallen über die verübte Unordnung, die Auflösung der Kompagnien, und verurteilte ernsthaft das unverantwortliche Rauben und Plündern.
Anschliessend fragte er nach dem General, dessen
Standort im Kemprater Winkel angegeben wurde. Weil ein ziemlich steiler
Weg dort hinab führte, ist Herr Bürgermeister vom Pferd gestiegen, um zu
Fuss dorthin zu gelangen. Auf dem Weg hat er Herrn Hauptmann Dietrich
Holzhalb angetroffen, welcher Herrn Bürgermeister freundlich salutiert
und angeboten hat, ihn persönlich zum General zu begleiten. Hauptmann
Holzhalben hat Herrn Bürgermeister den Arm geboten um ihn den Berg
hinunter auf dem steilen und glitschigen Weg zu begleiten. Auch ihm
hat Herr Bürgermeister sein Missfallen und Bedauern wegen den allerhand
verübten Anmassungen, besonders
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sonderlich aber des continuerlich(en) plünd-
erns und raubens ernstlich
eröffnet. Als nun Hr Bürgerm(eister)
zuo Hr General gekommen nach
kurzem compliment war die erste
frag an ihen, in was terminis die
sach stande, und was der übergab halb(en)
zuo hoff(en) dan er nit könne finden das es
ratsam were, sich da ufzuohalt(en)
und eine belägerung zuo forsiere(n)
welche uf zuosech(en) unseren standt
unmöglich were. Habe mit
beduren müss(en) sech(en), dass der soldat
nur dem plünderen und rauben
oblige, von den compagnin verlass(en),
bädend der Hr General d(ie) unordnung
abzuowehren und den Soldaten zuo
seiner stell zuo vermannen.
Warüber Hr General geantwortet.
a. man müsse sich gedulden, könne nit
alles so richtig zuogehen. b. habe nit
gwüss als die artilerey uf der strass
ihne so lang seumen werde,
c. Habe die stadt fründlich durch
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aber des kontinuierlichen Plünderns und Raubens wegen kund getan.
Als nun Herr Bürgermeister beim Herr General eintraf, war nach kurzer
Begrüssung die erste Frage, wie weit die Sache vorangekommen sei und
wann mit der Übergabe der Stadt Rapperswil zu hoffen sei, denn er finde
es nicht ratsam, sich hier länger aufzuhalten und eine Belagerung zu
erzwingen, welche auf Zusehen hin für den Stand Zürich unmöglich wäre.
Er habe mit Bedauern zusehen müssen, dass die Soldaten nur dem Plündern
und Rauben obliegen und die Kompagnien verlassen haben. Er bitte den General,
die Unordnung abzuwehren und die Soldaten an seiner Stell zu vermahnen.
Darauf hat der General geantwortet, a. Man müsse sich gedulden, es
könne nicht alles so richtig zugehen, b. Er habe nicht wissen können,
dass die Artillerie ihn auf dem Weg so versäumen werde, c. Er habe die
Stadt freundlich durch
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einen trummenschlach(er) lassen usfordern.
d. Seige ihme diesern schriftliche
antwort die er gewiss des inhalts
heraus kenne: Näbendt befrömbdung
des feindlichen inbruchs von seith(en) einer
Stadt Zürich bädtend sy d(en) Hr General
er sy schriftlich wie alles gemeindt
seige wolle bericht, und aber sich
persöhnlich umb sich mit ein anderen
zuo ersprach[en] herein lassen.
e. Weil dis zletstern er nit gut
und sicher befund(en), das erste auch zuo
thun, und schriftlich zuo handl(en) er nit
versech[en] seige, habe er d(en) drummenschlach(er)
der dismahlen noch in d(ie) stadt wider-
umb hinein geschikt mit befelchen Schult-
heys, und Rath anzuozeigen, sy sollind
iemand[en] uf sicher gleit und parolen hin
zuo ihnen heraus schikh(en), wölle
er mit ihnen fründlich handlen.
f. der trummenschlacher, were noch in der
stadt, und warte er dessen ankunft.
in werendem disem gespräch, hat
die unordnung der soldaten, und d(as)
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einen Trommler zur Übergabe auffordern lassen, d. Er habe deren
schriftliche Antwort mit folgendem Inhalt: Neben der Befremdung
über den feindlichen Einbruch von seitens einer Stadt Zürich, bitten die
Rapperswiler den General, er solle schriftlich berichten, wie alles
gemeint sei und persönlich in die Stadt kommen, um sich mit einem von
Ihnen zu besprechen. e. Weil er letzteres nicht gut und sicher befunden
habe, das erstere auch zu tun und um schriftlich zu verhandeln nicht
(mit den nötigen Utensilien) versehen sei, habe er den Trommler wieder
in die Stadt hineingeschickt mit dem Befehl, Schultheiss und Rat
anzuzeigen, sie sollen jemanden auf sicher Geleit und Parolen hin zu ihnen
herausschicken, er wolle mit ihnen freundlich verhandeln. f. Der
Trommler sei noch in der Stadt, und er warte auf dessen Ankunft. Während
diesem Gespräch hat die Unordnung der Soldaten und das
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unerantwortliche plünder(en) nit abgenommen,
sonderen es habend etliche so (ver)mäss(en) sich erzeigt
als in praesentz Hr Bürgerm(eisters) und
Hr Generalen sy in die nächst(en) Hüser
Ingebroch(en), pfenst(er) und ofh(en) zerschlag(en),
vich, und alles was sy antrof(fen) geraubt.
warüber Hr Burgerm(eister) bewegt
word(en), Hr General(en) ernstlich zuo zuosprech(en)
a. So diserem unwäsen mit ernst
wolle abwehren. b. Seige dem versprech(en)
dass er den belägert(en) gethan nit gemäss
c. werde sy spröd?, und desperat mach(en)
warüber Hr General seinen trummen-
schlag(er) befelch ertheilt, durch offenen
trummenschlag bey leib und läbens
straff d(en) Soldat(en) d(as) plünder(en) abzuowehr(en)
und indwederen zuo siner compagni
sich zuo verfüg(en) vermahnen lass(en). Als auch
uf disen befelch etlich verwegen gsell(en) ein
bar geraubte Kün (soleo donore) für vor
Hr. Generalen vorgetrieb(en), hat derselbige
in eigner persohn sy bestelth, die küe abge-
nommen, und mit streich(en) ihne die fehler
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unverantwortliche Plündern nicht abgenommen, sondern es haben etliche
sich so vermessen gezeigt, im Beisein von Herrn Bürgermeister und Herrn
General in die nächsten Häuser einzubrechen, Fenster und Öfen zu
zerschlagen und alles was sie angetroffen haben zu rauben. Das bewog
Herr Bürgermeister dem General ernstlich ins Gewissen zu reden. a.
Er solle dieses Unwesen mit Ernsthaftigkeit abwehren, b. Es sei nicht
gemäss dem Versprechen, das er den Belagerten getan habe, c. Und es
werde die Belagerten hart und wehrhaft machen.
Darauf erteilte der General seinem Trommler den Befehl, durch
öffentlichen Trommelschlag, den Soldaten das Plündern bei Leib- und
Lebensstrafe zu verbieten, und jeder Soldat soll sich seiner Kompagnie
zur Verfügung halten. Als auch nach diesem Befehl etliche verwegene
Gesellen ein paar geraubte Kühe an dem General vorbeitrieben, hat der
selbige sie persönlich gestellt, die Kühe abgenommen, und ihnen mit
Streichen ihre Fehler
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zuo erkennen gegeb(en). Indem allein we-
render diser action hat eine behusung
durch inschlachung des ofens angehebt
zuo vüeheren,+ wehre auch die brunst
unfehlbarlich erfolget, wan nit Hr
Burgerm(eister) d(er) allernächst darbey gstand(en)
und des rauchs zum ersten gewahret,
nit befolchen hette, ilends zuo lösch(en) + reteren
zuo sich gebruch[en] lass[en] seine beide
dienner Schüchzer und Widerkehr
it(em) Hr Gornet? Schmid’s diener, Hr
Hauptmanns Lawater diener und Hr
Pet[er] Brunner der expectant.
Inzwüschend gäg(en) drey Uhren, nach
midten tag ist unser trummenschlag(er)
us d(er) stadt wider heraus kommen, d(er)
mit sich bracht einen andren trummen-
schlager von der stadt, welcher nach
dem man ihme die augen ufgebunden
Hr General(en) eine schrift von Schult-
heys und Rath der stadt ingehendiget,
dises ungefahrlich[en] inhalts: Sy hedtind
mög(en) wüssen, Hr General hedte lut
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vor Augen geführt.
Zudem hat genau während dieser Aktion eine Behausung, auf Grund eines
zerschlagenen Ofens, zu brennen begonnen, und es wäre auch unfehlbar zur
Feuersbrunst gekommen, wenn nicht Herr Bürgermeister, der in nächster
Nähe
gestanden war und den Rauch als erster bemerkt hatte, den Befehl gab,
sofort zu löschen und zu retten. Tatkräftig zur Stelle waren seine beiden
Diener Scheuchzer und Wiederkehr, zudem Herr Gorent Schmids Diener, Herr
Hauptmann Lavaters Diener und Herr Peter Brunner der Inspektor.
Inzwischen ist nachmittags gegen drei Uhr unser Trommler wieder aus der
Stadt heraus gekommen und hat einen anderen Trommler der Stadt
Rapperswil mit sich geführt, welcher, nachdem man ihm die Augenbinde
abgenommen hatte, dem General ein Schriftstück von Schultheiss und Rat
der Stadt aushändigte, mit ungefähr folgendem Inhalt: Zu Kund und zu
Wissen, Herr General hätte laut
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ihren begehren nach schriftlich, od(er) per-
sohlich mit ihnen gehandlet. Dises aber
seige nit beschech(en), wie alles gemeint
könnind sy wall abnämmen us dem d(as) ihne
alles geraubet, ihr Vich, und Husrath
entreit und das also ihr Land man
in usserste armut gsetzt sige. Da nit
nur das, sonder habe auch noch
gewüss(en) bericht das die unsrigen eine
arme wiebspersohn (der) ihrg(en) nider-
gemacht habind. Seigind gesinnet, diesech
ihren Dätern und dem glichen? heim zuo gäb(en)
wann aber Hr General denach schriftlich
mit ihnen handeln wollen werde es ihn(en)
nit unangnäm sin. Ab diser unverhofft(en)
antwort hat d[er] Gen[eral] sich, wie man
verspüren mög(e) nit weniger spötten? entsetzt,
wollte alsobald d(en) herausgeschickten
trummenschlach(er) mit gegenbekrenckung(en)?;
die in der stadt hettind uf einen seiner
soldaten feuer gegeb(en), wider kriegs-
bruch, werdendt es müss(en) bezahl(en)
und d(es)glichen widerumb obfertig(en), mit
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ihrem Begehren nach schriftlich oder persönlich verhandeln sollen.
Dieses sei aber nicht geschehen, und wie das alles gemeint sei, sie
sollten die Stadtbefestigung öffnen, nachdem ihnen alles geraubt wurde,
ihr Vieh und Hausrat entwendet und so ihre Landschaft in
äusserste Armut versetzt wurde. Nicht nur das, sondern es sei auch
noch berichtet worden, dass die zürcherischen Truppen eine arme Frau von
ihnen getötet hätten. Sie seien gewillt, diese Untat den Tätern mit
Gleichem heimzuzahlen. Wenn aber der Herr General dennoch schriftlich
mit ihnen verhandeln wolle, wäre es für sie nicht unannehmbar. Durch diese
unerwartete Antwort war der General spürbar verärgert und wollte sofort
den herausgeschickten Trommler mit der kränkenden Erwiderung
beauftragen: Die in der Stadt hätten auf einen seiner Soldaten Feuer
gegeben. Das sei gegen Kriegsbrauch, und sie werden es bezahlen müssen.
Die in dieser Weise formulierte Erwiderung solle
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hiezuo gethaner usgetruckter vermäldung
solle solches seinen herr(en) mundlich
anzeigen, nämme ihn wund(er) das sy ihnen
zuo einten dörfind er solle schriftlich
mit ihnen handeln, wo er dint(en), federn
und papir nämmen sollte, da seine
Cantzley noch nit ankomm(en). Uf dises
so underschidliche verstehen, die darbey
gstanden, und zuo meld(en) sind, gehört
habend, hat Hr. Burgerm(eister) Herrn
Gene(ralen) beyseiths gnommen, und wie
vermutlich ihme zuogesprochen, schriftlich
etwas von sich zuogäben, m(ü)ss(en) dan
Hr. Burgerm(eister) mit Herren General(en) in das
nächste hus hineingegang(en), und durch
Hr Peter Bruner eine schriftliche
(ufforderung) ufsetz(en) lassen, und dem Rappenschwi-
licher trummenschlach(er) übergäb(en). Nach
disem allem hete Hr Burgerm(eister)
sich gern die nacht über in dem läg(er)
ufgehalt(en), weilund aber keine
gligenheit innen bey der handt
auch noch ganz tag über weder spis
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der Trommler seinen
Herren mündlich vermelden. Es erstaune ihn, dass sie
verlangten, er solle schriftlich verhandeln. Wo er denn Tinte, Feder und
Papier hernehmen sollte, da seine Kanzlei noch nicht angekommen sei.
Nachdem das alles von den Anwesenden so unterschiedlich verstanden und
kommentiert wurde, nahm Herr Bürgermeister den General zur Seite und hat
ihm vermutlich zugesprochen, er müsse etwas schriftlich von sich geben.
Darauf sind Herr Bürgermeister und Herr General in das nächste Haus
hineingegangen und haben durch Peter Brunner eine schriftliche
Aufforderung aufsetzen lassen, und dem Rapperswiler Trommler
übergeben.Nach diesem allen hätte Herr Bürgermeister sich gern über
Nacht in dem Lager aufgehalten, weil aber keine Gelegenheit vorhanden
war und er den ganzen Tag weder Speise
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noch tranckt zuo sich genomm(en), auch daselbige
in dem ganz(en) läger nit anzuoträff(en) war
als hat er sich us antrib, der seinen
nacher Rüti begäben alwo er näbend
Herrn Ampt[mann] Körneren? angetroff[en]
Herrn Stiftschribler Mülleren,
des volgenden
züg.
Nach dem nun Hr Burgerm(eister) sich ein
wenig mit spis und trankh erlabet
hat er alsobald nach dis abends ein
schriben verfertiget an Hr Underschriber
Holtzhalb, in welichem er d(en) verlauf
berichtet, mit angehengtem fründlich(em)
begehr(en) er solchs unser D: F. communicieren
wolle und nochmahlen wie er mit ihnen
abgeredt sein userstes anwend(en) wölle
das ihnen noch ein oder zwor miträht
zuogeordent werdint. Dan er dis
wit ufsechende und gfahrliche gschäft, als
ein Assistents Rath allein uf sich zuo
nämmen zuo schwach und gering befinde.
Dieses schrib(en) ist durch einen expresser boten
nachts umb 9 Uhr von Rüti us nach Zürich
verschickt word(en).
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noch Trank zu sich genommen hatte, und auch das im ganzen Lager nicht
aufzutreiben war, hat er sich auf Anraten der Seinen nach Rüti begeben,
wo er neben Herrn Amtmann Körner auch Herrn Stiftschreiber Müller von der Nachhut angetroffen hat. Nachdem Herr Bürgermeister mit ein
wenig Speise und Trank gestärkt war, hat er noch am selben Abend ein
Schreiben an Herrn Unterschreiber Holzhalb ausgefertigt, in welchem er
den ganzen Verlauf berichtet, mit dem angehängten freundlichen Begehren,
dass er alles unser D: F. mitteilen solle und nochmals, wie es mit ihnen
abgesprochen sei, er sein Äusserstes daran setzen solle, dass ihm noch
ein oder zwei Mit-Räte zugeteilt werden, da er sich zu schwach und
gering fühle, dieses grosse und gefährliche Aufsichtsamt mit einem
Assistenz-Rat allein auf sich zu nehmen. Dieses Schreiben ist durch
einen Expressboten nachts um neun Uhr von Rüti nach Zürich geschickt
worden.
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Eben in diser nacht des 28 Dezembris, weil
keiner von den verordnet(en) Feldpredigeren
im läger am tag zuvor noch nit ange-
kommen, hat Hr Burgerm(eister) us gei-
stlicher sorgfalt Herrn Pfarrer Wonlich?
von Bubikh(en) zuo sich kommen lassen welch(em)
er anbefohl(en), sich gefast zuo halten uff
mordrigen morgen so da gsin den 29. Dez(ember)
mit ihme in d(as) läger zuo reis(en) und d(en)
Godtsdienst mit den völckern zuo
verrichten. Wie wol nun Hr Burgerm(eister)
köme, und sein Husfr(au) vermeint Hr
Burgerm(eister) zuo beweg(en) das er sich etwan in
ein bett die nacht über zur ruch be-
gäbe, habend sy doch nüt erhalten mö-
gend. er hat Hr Burgerm[eister]
allein einen apfel in des Hr Burgerm(eisters)
kämmer schribstüpli gnommen und da
ein wenig geruhet. Hiemit als
etliche us dem ampt Grüningen
mit nammen einer bartli genant
us dem stedtli Grüningen, mit in 18
Haupt geraubt(en) vich dahar kommen
hate, und selbiges mit einem
andern nit woll theilen könen , ist
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Eben in dieser Nacht des 28. Dezember 1655, weil keiner der
zugeordneten Feldprediger am Tag zuvor im Lager angekommen waren, hat
Herr Bürgermeister aus geistlicher Sorgfalt Herrn Pfarrer Wonlich von
Bubikon zu sich kommen lassen und ihm anbefohlen, sich bereit zu halten,
um am morgigen Tag den 29. Dezember mit ihm zusammen in das Lager zu
reisen und mit den Truppen den Gottesdienst zu halten.
Es sei sehr gut, dass Herr Bürgermeister gekommen sei, und Frau Pfarrer
versucht Herrn Bürgermeister zu bewegen, dass er sich doch über Nacht in
einem Bett zur Ruh begeben solle, sie wollten nichts dafür verlangen. Da
hat Herr Bürgermeister nur einen Apfel mitgenommen und im Schreibstübli
ein wenig geruhet. Als etliche aus dem Amt Grüningen mit achtzehn Stück
geraubtem Vieh daherkamen und einer aus dem Städtchen Grüningen, der
Bartli genannt wurde, das Vieh mit einem anderen nicht teilen wollte,
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ist Hr Ampt(meister) Körneren anbefolchen worden,
dass Vich zuo seiner Hand zuo nämmen,
und uf fernere ordre zuobehalt(en).
Ist auch hernach Kammerrer Jtem
Briechel? von Hr. Burger[meister] anbefolch(en) worden
diser vich zuo hand(en) unser gnädig herr(en)
zuo nämm(en), und selbiges für die Soldaten
zuo metzg(en).
Sambstag d[en] 29 Decembris, hat Hr . Burgerm(eister)
in begleitung Hr. Haupt(mann) Eglis compagni
sich nach dem läger begäben, und Hr. Generalen
in formierung einer badterey beschäftiget
gefund(en). Um d(en) midtentag hat Hr Burgerm(eister)
in beysin Hr Landvogt Blekler von
Grüning(en) sich underred, der dan in gudter hofnung
Gstand(en) wan von gemelter badterey er in
die Stadt spile, und feuer inwerf(en) lass(en)
werde, werde ein andere resolution
der belägert(en) erfolgen. Underdes und
in allem mitagess(en) hat Hr Burger(meister)
widerumb ein schriftliche ufforderung
formiert , und durch Hr Peter Brunner(en)
und Hr Substidut Escher(en) schrib(en) und copier(en)
lass(en).
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ist Herrn Amtmeister Körner befohlen worden, das Vieh zu seinen
Handen zu nehmen und bis auf weitere Anweisungen zurückzubehalten.
Hernach ist dem Kämmerer Item Briechel von Herrn Bürgermeister befohlen
worden, dieses Vieh zu Handen unserer gnädigen Herren zu nehmen und für
die Soldaten zu metzgen.
Am Samstag den 29. Dezember hat sich Herr Bürgermeister in Begleitung
von Herrn Hauptmann Eglis Kompagnie nach dem Lager begeben und den Herrn
General mit dem Aufbau einer Geschütz-Batterie beschäftigt angetroffen.
Um den Mittag hatte Herr Bürgermeister, im Beisein von Herrn Landvogt
Bledtler von Grüningen, mit Herrn General eine Unterredung. Der
General war guter Hoffnung, wenn er von erwähnter Batterie zu schiessen
beginne und Feuer in die Stadt einwerfen lasse, dass eine andere
Reaktion der Belagerten erfolgen werde.
Während dem Mittagessen hat Herr Bürgermeister wiederum eine
schriftliche Aufforderung (zur Übergabe der Stadt) aufgesetzt und durch
Herrn Peter Brunner und Stellvertreter Escher schreiben und kopieren lassen.
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Nach d(er) mitag Mahlzeit bey Hr Land-
Vogt Blettler und Hr Ritmeister Meier
in gassen sich befunden, und allen gesprächen
beigewohnet, hat Hr. Burgerm(eister) selbst(en)
mit Herren Landvogt Blettler(en)
uf die batterey selbige zuo besichtig(en)
sich begäben. Uf d(en) abendt ist Hr Quar-
tier Haupt(mann) Reinhart in dem läger
mit etlichen Compagien angelangt,
welcher sein quartier bey Hr Gen(ral)
genommen. Diseren abendt in beysin
Hr Landvogts Blewlers ist von Hr
Burgerm(eister) der schon erachtet, man
von dieser batterey d(ie) Stadt nüd wer-
de angwünen können, wollmeinlich
discuriert worden es were gut man
sich da nit solange wurde amusieren
sonder dem feind etwan andrerstwo
und erst ohne abbrucht zuo thun, sonder-
lich were gut, wan man d(ie) brukh(en)
sich impatronieren wurde.
warüber d(er) anschlag uff Pfaffiken
erkent und beschloss(en) word(en).
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Nach der Mittag-Mahlzeit bei Herrn Landvogt Bledtler und Herrn
Rittmeister Meier hielt sich Herr Bürgermeister in den Laufgräben auf und
hat allen Gesprächen beigewohnt. Danach hat
sich Herr Bürgermeister mit Herrn Landvogt Bledtler zur Besichtigung der
Geschütz-Batterie begeben.
Auf den Abend ist Herr Quartier-Hauptmann Reinhardt mit etlichen
Kompagnien in dem Lager eingetroffen und hat sein Quartier beim Herrn
General genommen.
Diesen Abend, im Beisein von Herrn Landvogt Bleuler, ist von Herrn
Bürgermeister, der seine Zweifel hat, ob man mit dieser Batterie die
Stadt werde gewinnen können, wohlmeinend diskutiert worden, es wäre gut, wenn man sich dabei nicht zu lange
verweile, sondern dem Feind
auch an anderen Orten und vorerst ohne Abbruch (der Belagerung) etwas
antäte. Insbesonders wäre es gut, wenn man die Brücke sich aneignen
würde. Darauf wurde der Angriff auf Pfäffikon für gut befunden und
beschlossen.
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Welchen anschlag in das werkh zuorichten,
den 30 Dezembris mit in 600 Mann Hr Gener(alen)
selbsten abgefahren, uf den abendt aber
ungeschaft wider angelangt. Ob dem nacht-
esen hat Hr Gen(eral) alles verlauf in beysin
Hr Obrist Reinhard, und übrig(en) anwäsend(en)
allen relation gethan, mit anrüherung trefen-
liche resolution und tapferkeit unsrer
soldat(en) die ab den schieffen sich nit wenig(er)
entsessen als die so etwan in die 5,6 jahr
in schwedischen diensten bey solchen schimpfl(ich)
gewäs(en), mäldete fehrner man ihm mangle
ihme nüt mehr als gute Officier, nach dem
man werde tracht(en) müssen, habe dismahl
nit mehr als zwo od(er) drey uf Hr Haupt(mann)
Escher, Lavater , und nach einen anderen
dütende.
Zu dieser nacht tumb 12 uhr ist von unseren
Gnäd(igen) Herren ein schriben eingelangt, wie das die
Stadt Bad[en] d[ie] neutralitet begehren. es
habend aber gemelte unsre gnädigen Herr[en]
ohne verwiss[en] Hr Burgerm[eisters], Herren Gen[eral]
mit ingehen wöllen, begehrendid und es
guot achtend dies schriben wurde und in der
nacht, die angelangt verläsen. Hr Burgermeister
war der meinung man sälbige der baadery
sollte widerfahren lassen: wie nit wenig
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Um diesen Angriff auszuführen ist Herr General selbst am 30.
Dezember mit 600 Mann (und vier Kriegsschiffen) abgefahren, auf den
Abend aber ohne Erfolg wieder zurückgekehrt. Bei dem Nachtessen hat der
General im Beisein von Herrn Oberst Reinhard und den übrigen Anwesenden
den Verlauf der Aktion geschildert, mit kritischen Bemerkungen
betreffend Entschlusskraft und Tapferkeit unserer Soldaten, die nicht
von den Schiffen herunter wollten, was vor fünf bis sechs Jahren in
schwedischen Diensten, schimpflich gewesen sei. Er meldete ferner, dass
ihm vor allem gute Offiziere fehlten, worauf man künftig achten müsse. Er habe
bei dieser Aktion nicht mehr als zwei oder drei gehabt und deutete dabei
auf die Herren Hauptmann Escher, Lavater und einen anderen. In dieser
Nacht um zwölf Uhr ist von unseren gnädigen Herren ein Schreiben
eingetroffen, dass die Stadt Baden die Neutralität begehre. Es haben
aber die erwähnten gnädigen Herren es nicht eingehen wollen ohne Wissen,
dass es Herr Bürgermeister und Herr General begehren und für gut
befinden. Sie verlangen,
das Schreiben noch in derselben Nacht zu verlesen. Herr Bürgermeister war der
Meinung, ebenso die Badener davon in Kenntnis zu setzen. Wie
insbesondere
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auch d[en] Berneren, Keiserstul, und
Kling(nau) als einen mitregieren(en) Orth
dasälbst(en) gäntzlichen überlass(en). Herr
General aber war gantz einer anderen
Meinung, und wollte nüt darvon hör(en),
sein grund war, underthanen sollind
nit die neutralitet von ihrer hoch(en) ober-
keit begähren. Was die Berner antreffe
wolle er sy nit dem in Keiserstul sechen
dieweil d(er) Behr (Bär) wo er den daz (Tatzen) inschlache
nit mehr us dem lach(en) zuo bring(en). Herrn
Burgerm(eister) repliciert, es wie vor Rappen-
schwil es so langsam daher gange
hette man woll baade(n) durch die fing(er)
stech(en), wan d(as) glükh aber besser wer-
de obiger grund gelt(en), under das were
man in besserer sicherheit. die Berner
antreffende seigend wie ein regirend
orth, die ihr anspruch an Keiserstul
und Kling(nau) nit woll will fallen lassen.
Den 30. Dezembris war enes Jahr ab und
ist Hr Burgermeister us guotachten des Hr
Generalen nacher Zürich verreist.
Den 1. Januari 1656 zuo Zürich
verbliben.
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auch den Bernern als mitregierenden Ort, Kaiserstuhl und
Klingnau daselbst gänzlich zu überlassen.
Herr General war aber ganz anderer Meinung und wollte nichts davon
hören. Seine Begründung war: Untertanen sollen nicht die Neutralität von
ihrer hohen Obrigkeit fordern. Was die Berner angehe, wolle er sie nicht
in Kaiserstuhl sehen, dieweil der Bär, wo er den Tatzen einschlage,
nicht mehr aus den Lachen zu bringen sei. Herr Bürgermeister erwidert,
so wie es vor Rapperswil so langsam daher gehe, wie hätte man denn Baden
durch die Finger stechen wollen. Wenn das Glück aber besser werde, werde
obige Begründung gelten, und damit wäre man in besserer Sicherheit. Was
die Berner betreffe, seien sie ein regierender Ort, die ihren Anspruch
auf Kaiserstuhl und Klingnau nicht fallen lassen wollen.
Den 30. Dezember war das Jahr zu Ende und Herr Bürgermeister ist zur
Beurteilung von Herrn General nach Zürich gereist und ist den 1. Januar
1656 in Zürich verblieben.
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Den 2. Janu(ar) morgens früh wider in
das läger kommen, und mit verwunderung
geseh(en) das grobe geschütz us dem läger
widerumb nacher Ötiken führen. Ob d(em)
tafel() wurde gspräch gehalten von Hr Burgerm(eister)
und geg(en) Hr Gen(eralen) ob es nit guot war man mit
einer parthey in das Gaster gienge, und
den feind daselbst suchte: Hr Gen(eral) thate
d(er)glich(en) als wan ihm dises nit missfiele,
woruf dan er Hr Burgerm(eister)
angesproch(en), er mit ihme nacher wormbsbach
reiten wollte, zuo sehen, wie es gegen den gaster
stunde, auch darob grad gut befunden Wormbsbach
mit einer compagni zuo fuss under Hr
Hauptmann Edlisbach zuo besez(en) , ist auch disen
nachmitag Hr Burgerm[eister] nach
wormbsbach geritten, und die gelegenheit
besichtiget auch den inzug d(er) besatzung
beygewonet.
Den 3 Januaren, will man verhof(en) Hr Gen(eral)
werde ein versuch in das gaster thun,
will selbige bey d(er) ufforderung sich gar
trutzig erzeigt, als ist Hr Burgerm(eister) umb
erkundigung aller gleg(en)heit(en) hin nachRüti gerit(ten) und hat dahin
beschieden Hr Landschriber
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Den 2. Januar morgens früh ist Herr Bürgermeister wieder in das Lager
gekommen und hat mit Verwunderung festgestellt, dass grosse Geschütze
nach Ötikon abgeführt wurden. Beim Tafeln wurde Besprechung gehalten von
Herr Bürgermeister gegen Herrn General, ob es nicht gut wäre, wenn man
mit einer Partei in das Gasterland ginge und den Feind daselbst suchte.
Herr General tat dergleichen als wenn ihm das nicht missfiele und darauf
hat er Herr Bürgermeister angesprochen, ob er mit ihm nach Wurmsbach
reiten wolle um zu sehen wie es gegen den Gaster stehen würde und daher
für gut befunden, Wurmsbach mit einer Kompagnie zu Fuss unter Herr
Hauptmann Edlisbach zu besetzen. Diesen Nachmittag ist auch Herr
Bürgermeister nach Wurmsbach geritten, hat die Angelegenheit besichtiget
und dem Einzug der Besatzung beigewohnt. Den 3. Januar hofft man,
Herr General werde einen Vorstoss in das Gasterland versuchen. Weil Herr
General sich aber bei der Aufforderung trotzig gezeigt hat, ist Herr
Bürgermeister zur Erkundigung aller Gelegenheiten hin nach Rüti geritten
und hat dahin kommen lassen: Herr Landschreiber
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22 |
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Mülleren, commendant(en) zuo Wald: Hr
(die) Pfarrer zuo Wald und Fischenthal mit
welchen er näbet Haupt(mann) Widmeren
conferiert und geratschlaget in beysin Haupt(mann)
Kensslen?, wie das gaster anzuo
grifen were, auch obe man kanlich
dahin kommen könte. Welche alle
die sach facilitirt, und sich anerbot(en)
gute mittell, und weg zuo zeig(en)
näbet vertraute erfahrung wegwissen,
us ihren gem(e)ind(en).
Den 4 Januaren ist Hr Burger(meister) von
Rüti wider in das läger komm(en), näbet
Hr Pfarrer von Wald und Fischenthall
auch d(ie)jenigen, die steg und weg in d(as)
Gaste(r)l(and) zuo zeigen sich anerboten. Hat aber
alles bey Hr Gen(eralen) nit vermögen
züg(en). Näbend obgemeldet(en), sind Hr Ampt(mann)
Körner, Hr Stiftschriber Müller,
Hr Caspar Diebolt, glasmahler etc.
abends ist Hr Burgermeister zuo sekel-
meister Hürliman(n) genannt d[er] im schlatt
kommen, und quartier da genommen.
Ungefehr einige viertel Stundt von
Hr Gen[eralen] quartier.
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Müller, Kommandant zu Wald, die Herrn Pfarrer zu Wald und Fischental
mit welchen er nebst Hauptmann Widmer konferiert und beratschlagt, im
Beisein von Hauptmann Kensler, wie das Gasterland anzugreifen wäre. Auch
ob man wisse, wie man dahin kommen könnte. Diejenigen die dazu befähigt
waren,
boten sich an, gute Mittel und Wege zu zeigen, nebst vertrauter
Erfahrung und Wegkenntnis aus ihren Gemeinden.
Den 4. Januar ist Herr Bürgermeister wieder von Rüti in das Lager
gekommen. Dabei waren die Pfarrer von Wald und Fischental und auch
diejenigen die sich anerboten hatten, die Stege und Wege in das
Gasterland zu zeigen. Das alles hat aber den Herr General nicht zu
überzeugen vermögen. Neben den obgemeldeten sind auch Herr Amtmann
Körner, Herr Stiftschreiber Müller, Herr Caspar Diebolt, Glasmaler etc.
dabei. Abends ist Herr Bürgermeister zum Säkelmeister Hürlimann, genannt
der im Schlatt, gekommen und hat Quartier da genommen, ungefähr einige
Viertelstunden vom Quartier von Herr General entfernt.
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23 |
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Nachts umb 11 uhr sindt zuo Hr Burgerm(eister)
in gemelt quartier zuo fuss kommen Hr
General Werdmüller, Hr Feldritm(eister)
Werdmüller und Hr Gen(eral)major Tomas
Werdmüller, und Herren General von Hr
Burgerm(eister) zuo und Gen(eral)major ernstlich
zuogsprochen word(en), gmeines standts
und seine selbst eigen reputation woll in
obacht zuo nämmen, und zuo tracht(en) wie
dieser orth inzuonämmen.
den 5. hierüber ist Hr Burgerm(eister) nacher
Zürich gereist.
den 6 dito morgens ist d(er) grosse usfahl
geschehen abends aber, umb 6 uhr ist Herr
Burger(meister) widerumb in Schlat angelangt.
D(en) 7 Januar hat man die gefangen(en)
Schwiz(er) examinirt, und nacher Zürich
gelieferet.
D(en) 8. ist Hr. Burgerm(eister) nacher Zürich
us begehren unser gnädig Herren gerit(ten).
den 9. Janua(ren) ist er zuo Zürich verblib(en).
den 10 Januaren Morgens früh ist er
widerumb abgereist, und umb d(en)
mitentag näbend Hr Stathalter Mülleren
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Nachts um elf Uhr sind zu erwähntem Quartier von Herrn Bürgermeister,
zu Fuss gekommen: Herr General Werdmüller, Herr Feldrittmeister
Werdmüller, und Herr Generalmajor Tomas Werdmüller und es wurde dem Herr
General von Herrn Bürgermeister und Generalmajor ernstlich zugesprochen,
des gemeinen Standes und seines eigenen Ansehens wegen, sich in Acht zu
nehmen und mit alles daran zu setzen, die Stadt einzunehmen.
Den 5. Januar ist Herr Bürgermeister nach Zürich gereist.
Den 6. Dito morgens ist der grosse Ausfall der Rapperswiler geschehen,
aber abends um sechs Uhr ist Herr Bürgermeister wiederum im Schlatt
eingetroffen.
Den 7. Januar hat man die gefangenen Schwyzer verhört und nach Zürich
geliefert.
Den 8 . ist Herr Bürgermeister auf Begehren unseren gnädigen Herren nach
Zürich geritten.
Den 9. Januar ist er in Zürich geblieben.Den 10. Januar morgens früh ist
er wiederum abgereist und um den Mittag neben Herr Statthalter Müller,
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24 |
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Hr. Zunftm(eister) Meieren, Hr Zunft(meister)
Hans Heinrich Holzhalb(en) als under-
schreiber, umb den mitentag in dem
läger widerumb angelangt.
was entzwüschend denen H(erren) und Hr
Gen(eral) abgehandlet word(en) ist mir
unbekant.
Eodem dito abends ist Hr Burgerm(eister)
widerumb mit gemelt(en) H(erren) nacher
Zürich verreist, und ist nit mehr nacher
Rapperschwil kommen bis d(en) 21. Janua(ren)
alwo er mit einem namhaften
usschutz, von Klein und Gross Räth(en)
abend spat zuo Feldbach angelangt.
den 22 aber näbend beygeordent(en)
in das läger gekommen, und eben
des tags widerumb mit gefert(en)
verreist.
Den 26 Janua(ren) sind bey dem Nachtes(sen)
ob Hr. Gen(erals) tafel(n), schimpfliche discur-
hse von dem ministerio, der kilch(en)diener
und eidgnösischen glaubens bekom(men),
ausgefürt word(en), worüber H: Pf. W.
wider Herren D.(B).H. in etwas ent-
rüstet worden.
19.02.2011 E.L.
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Herr Zunftmeister Meier und Herr Zunftmeister Hans Heinrich
Holzhalben als Unterschreiber, wieder im Lager eingetroffen. Was
zwischen diesen Herren und Herrn General verhandelt worden ist, ist mir
unbekannt. Gleichentags abends ist Herr Bürgermeister wiederum mit den
erwähnten Herren nach Zürich gereist und ist nicht mehr nach Rapperswil
gekommen, bis am 21. Januar, als er mit einem Ausschuss von Klein- und
Grossräten abends spät in Feldbach eintraf.
Den 22. aber mit den Abgeordneten in das Lager gekommen und gleichentags
wieder mit seinen Gefährten abgereist.
Den 26. Januar wurde beim
Nachtessen mit Herrn General im Diskurs über die politische Führung, die
kirchliche Führung und den Glauben an die Eidgenossenschaft geschimpft, worüber Herr Pfarrer W.
(Wonlich?) gegenüber Herrn
D.H. (Dietrich Holzhab?) sich etwas entrüstet hat.
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