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Finstersee |
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Dieser
zackenförmige Schanzwall war in der heutigen Strassenschlaufe zur
Finsterseebrücke hin, gleich neben der heutigen Postautohaltestelle.
Wir haben den Standort des
Scherwerks in der Karte von Pfr. Vogler entdeckt.
Im Zedler Lexikon 1731-54 wird ein "Scheerwerck" wie folgt beschrieben (siehe
auch Schanzengrundformen in "Schanzen" Bild1.jpg => Tenaillen/Zangen):
Scheer-Werck, Zange, Tenaille, ist ein altes Aussenwerck, welches nur zwey Facen,
und einen einwartsgehenden , folglich todten Winckel hat.
Weil dergleichen Werck schlechte Defension giebet, dennoch aber gar zu viel Raum
einnimmt, und wegen des letzteren dem Feinde, wenn er solches erobert, zum
Vortheil dienen kan, so bedienet man sich dieser Wercke heute zu Tage fast gar
nicht mehr, und brauchet man sie nirgends, ausser in solchen Fällen, wo ein
Werck aufgerichtet ist, das nur einem geringen Anlauff widerstehen darf. Man
findet es bey denenjenigen beschrieben, welche die holländische Fortifikation,
wie Freytag Cellarius, Dillich und andere mehr, erkläret haben.
Es wird aber gemeiniglich dieses Werck eingeteilet in die einfache Schere (Tenaille
simple, wie solche anjetzo beschrieben worden, und in die doppelte Schere,
tenaille double, welche aus vier Farcen mit zwey todten Winckeln bestehet, und
auch sonst ein Schwalben-schwanz genennet wird..."
Demgemäss vermuten wir im unteren Kneuis einen doppelten Schwalbenschwanz.
Diese Schanz wird auch Ottenschanz genannt, was nichts mit dem alten Flurnamen Otten-Segel (heute Segel) zu tun hat, sondern aus dem Namen des dort dienenden
Hauptmann Ott abgeleitet wurde.
Im Tagebuch von J.C.Werdmüller auf den Seiten 11 bis 18 ist das Scharmützel um den Finstersee Stäg beschrieben, in dessen Zusammenhang auch der Bau des Scherwerks zu verstehen ist.