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Hirzel |
1712 wurde im Aesch (zwischen Schönenberg und Hirzel) das Kamp der Reiterei unter Rittmeister
Eschmann postiert. Die höhere Mobilität der Reiterei erlaubte einen wahlweisen Einsatzort je nach
Entwicklung der Ereignisse. So konnte im Aesch einerseits ein allfälliger Angriff von Menzingen/Neuheim
über den versperrten Sihlübergang im Suehner (siehe auch 13 Suehner Steg) begegnet
werden, andererseits konnte man Hirzel oder Hütten/Samstagern zu Hilfe kommen.
Diese und weitere Reitereien sollten sich im zweiten Teil des Gefechtsverlaufs des 22.Juli
als eine entscheidende Erfolgskomponente erweisen. Vielleicht hängt dies auch mit der
psychologischen Wirkung zusammen, die ein heranbrausender Angriff auf seit Stunden
kämpfende Infanteristen haben musste.
Bild rechts: Rittmeister Eschmann Siehe auch: Rittmeister Johann Jakob Eschmann
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Anbei einige Auszüge aus der Reformgeschichte der Zürcherischen Armee zur Gründung und Aufbau der Zürcherischen Kavallerie:
1622 Der Rat beschliesst die
energische Umsetzung des Hallerschen Defensionals, nimmt Oberst Schavalizki in
Bestallung, um bei Bedarf „wolgeübtes Kriegsvolkes zu Fusz..auch..zu Pferd“
anzuwerben und Tips für die Neuorganisation zu geben.(bis ca. 1634).
Eine Anzahl Bürger ersucht den Rat um Erlaubnis, „sich in der Kriegsübung zu
Pferd anführen lassen dürften“. Der Rat erlaubt dies an 2 Wochentagen, aber ohne
Sonntag „zu verhütung von ergernusz rüwig syn söllind“. Ansonst blieb der Rat
aber passiv. Stattdessen war Oberst Schavalitzki verpflichtet fremde Kavalarie
in Sold zu nehmen.
1626 Gescheiterter Versuch den Rat zu überzeugen, eine Kavalerie zu gründen „in der Consideration, dasz einheimischen völkeren mehr zu trauwen als frömbden“, weil die Infanterie in Reorganisation war und wegen der Kosten der Neubefestigung der Stadt.
1644 Hauptmann Hans Hartmann Lavater veröffentlicht das Kriegsbüchlein „..Fortificieren und Vestnen…Kriegs-Aktionen und Thätlichkeiten…Anleitung und übung allerhand Wehr und Waaffen…Zug- und Schlachtordnungen zu Rosz und Fusz“. Vieles auch wörtlich gemäss Peblis.
Hans Konrad Werdmüller wird mit der Gründung einer Kavalerie beauftragt. Im Herbst steht sie, mit ca. 1000 Reitern in 11 Komp.
1645 Werdmüller erstellt mit dem Kriegsrat und den Quartierhauptleuten eine Reiterordnung.
1652 Werdüller berichtet über Übungsmängel in Infanterie und Kavalerie, „wan nit ohn underlasz by Jungen und Alten das Exercieren…wer mag wüssen, wie lang wir friden haben mögend; dan der Antichrist fyret nit, allerley unruhen und Neuwerungen anzestiften“. Er empfiehlt kürzer aber lebhafter zu üben, ansonsten Trägheit „eingewöhnt, gleichsam in Natur verwandelt“.
Siehe auch: Zur Geschichte des zürcher. Wehrwesens im 17. Jahrhundert.